22.05.2017

Ringebu – Otta


Seit 9 Uhr sitze ich hier und warte auf das im Wetterbericht angekündigte bessere Wetter. Es regnet nach wie vor, zwar nicht stark, aber stark genug um in kurzer Zeit vollkommen durchnässt zu sein. Bei einer Temperatur von 4 Grad laufe ich Gefahr komplett auszukühlen. Für derartige Temperaturen und Verhältnisse habe ich die entsprechende Kleidung dabei, ab halt nicht doppelt, das heißt, Klamotten wechseln ist nicht möglich. Gestern bin ich erst Mittag gestartet, und trotzdem bin ich 69 km geradelt, mit 590 hm und diversen Stopps und Pausen.

Dabei fällt mir ein Aphorismus ein:

Eine der aufrichtigsten Formen des Respekts ist es, wahrhaftig dem Gegenüber zuzuhören, was dieser zu sagen hat!

Das heißt, man sollte zuhören bis der Andere mit seinen Ausführungen fertig ist. Oft erlebt man, dass der Andere mit den Worten unterbricht, „ich weiß was du mir sagen willst“ und das sogenannte Gespräch dann weiterführt. Das schafft auf Sicht großen Unmut! 

Dabei macht sich der vermeintliche „Zuhörer“ während der Gegenüber spricht, schon Gedanken, was er noch drauf setzen könnte. Ohne Abzuwarten!

Nicht ausreden lassen ist eine ganz klare Missachtung und Respektlosigkeit!

Genau so wie das Wetter hier! 

Das macht mich ein bisschen ratlos. Es gibt 2 Möglichkeiten mit dem Fahrrad jetzt weiterzufahren. Entweder weitgehend im Tal, parallel zu Wanderroute des Olavswegs, allerdings auf der Hauptverbindung zwischen Oslo und Trondheim, oder die  Alternativroute auf dem Radweg mit der Nummer 7. Erst nach 100 km werde beide Routen wieder vereinigt. Der erstere Weg hat einen gewaltigen Nachteil. Das sind 80 km mit sehr viel Verkehr, allerdings im Tal, bei noch erträglichen Temperaturen. 

Die Fahrradroute führt direkt in die Berge, der Aufstieg soll mindestens 800 Höhenmeter sein, das birgt die Gefahr von Schnee. Darauf habe ich wirklich gar keinen Bock.

Neben der Unterkunft, in der ich heute übernachtete, ist wohl die schönste Kirche am Olafsweg. Sie gehört zu den 28 noch existierenden Stabkirchen Norwegens.

Auszug aus Wikipedia:

Die Stabkirche wurde auf dem Platz der vorchristlichen Gemeinde- und Kultusstätte (Thingstätte) gebaut, die heute noch Gildevollen (Gilde-Hügel) genannt wird und in vorchristlicher Zeit eine zentrale Bedeutung im Gudbrandsdal hatte. Die Gilden waren Inhaber der weltlichen und religiösen Macht der mittelalterliche Gemeinde und boten durch die brüderliche Verbindung militärischen Schutz. Der Hügel wurde wahrscheinlich in vorchristlicher Zeit als Gerichts- und Opferstätte benutzt. In der Nähe der Kirche befindet sich heute immer noch ein Bauernhof Vang (was übersetzt Flur bedeutet), der vermutlich der religiöse Mittelpunkt und Ort der Versammlung der Gemeinde in der heidnischen Zeit darstellte.


Die Kirche im Abendlicht!

Noch ein paar Bilder meiner Pilgerherberge!



2 Gedanken zu “22.05.2017

  1. franzl56 22. Mai 2017 / 14:22

    ich höre dir jetzt schon fast 30 jahre zu und was hat’s gebracht ?

    Von meinem iPad gesendet

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