3. Mai 2019

Es ist geschafft, ich sitze wieder auf meinem Rad, und entwickle geradezu eine fast schon diebische Freude, dass ich endlich wieder weiterkomme.

Aber fangen wir mal ganz von vorne an.

Heute früh um 8 Uhr stand ich an der Rezeption meines Hotels, mit der Bitte den Transport meines Fahrrads und meine Abholung zu organisieren. Das Wetter war super gut. Nachdem ich dann gefrühstückt hatte, holte mich der Taxifahrer mit meinem Rad um kurz vor neun Uhr ab, und wir fuhren direkt in die Fahrradwerkstatt. Ein kurzer und  sachverständiger Blick des Chefs reichte aus, in einer Stunde ist dein Fahrrad wieder fahrbereit!

Den Taxifahrer lud ich zwischenzeitig zum Kaffee ein. So skeptisch wie ich vorgestern war, so viel mehr hat er mir dann heute früh geholfen. Als wir dann in den Fahrradladen  zurück kamen, war der Meister gerade damit beschäftigt die Scheibenbremse zu tauschen. Noch kurze Einstellungen, dann war alles fertig. Ich bezahlte 120 €, was wirklich in Ordnung ist, und mein persönlicher Taxifahrer chauffierte mich zurück ins Hotel, als es richtig zu schütten begann, die Engländer würden da sagen, “ it’s raining cats and dogs“. Der Blick aufs Wetterradar sagte mir, dass die Situation wirklich Kacke ist.

Schließlich packte ich meine 7 Sachen, und wir, das heißt mein Taxidriver und ich fuhren nach Koper, einen netten Hafenstadt Sloweniens. Das waren nun insgesamt 60 Kilometer mit dem Taxi ins besser Wetter. Alles richtig gemacht. Dieser Schaden hat mich insgesamt 220 € gekostet. Es hätte schlimmer kommen können.

Es ist ja interessant, wie der Mensch reagiert, wenn ihm solches „Unheil“ passiert. Sagt er doch glatt, da habe ich aber eigentlich noch Glück gehabt, anstatt zu sagen, da hatte ich aber richtig Pech. Wir versuchen doch tatsächlich immer das möglichst Positive aus derartigen Situationen zu ziehen.

Und was ist schon ein Schaden, den man mit Geld regulieren kann?

Gerade sitze ich in einem netten Hotel in Novigrad an der Adria, und der im Rollstuhl sitzende Hotelinhaber erzählte mir, dass er vor 20 Jahren einen Fahrradunfall hatte…..

Zwischenzeitlich begann es wieder richtig zu regnen. Das war mir wirklich einerlei, der Bayer würde sagen, das ist „Wurscht“.

Die Odyssee ist jedenfalls beendet, ich habe keine Schmerzen, der „Arsch“ fühlt sich wohl, und der Geist frohlockt.

Insgesamt waren es heute 53 Kilometer und 400 Höhenmeter, die ich ab 12:30 Uhr noch zurücklegen konnte.

In Novigrad angekommen, bin ich zunächst ins Zentrum geradelt, um mir am Automaten  kroatisches Geld abzuheben, als ich noch 3 nette Jungs aus der Steiermark kennenlernte, und zusätzlich auf ein Bier eingeladen wurde. Schade, dass ich mein Hotel schon gebucht hatte, denn ansonsten wären ich mit den 3 Jungs mitgefahren.

Nachdem der Wetterbericht im Moment richtig schlecht aussieht, weiß ich nicht wie weit ich morgen kommen werde, aber mein Ziel morgen ist mindestens Rovinj oder Pula.

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Track und Höhenprofil des heutigen Nchmittags

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Das kaputte Vorderrad

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Koper

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Der Hafen von Koper

Bis morgen!

3 Gedanken zu “3. Mai 2019

  1. Thomas Kamper 3. Mai 2019 / 20:54

    Hallo Alois! Es war auch für uns ein leider einmaliges Vergnügen dich kennen zu lernen! Wir werden an der Bar noch ein Getränk auf deine Gesunde Rückkehr in deine Heimat nehmen! Die drei netten Steirerjungs😉

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  2. Walter Häge 4. Mai 2019 / 10:33

    Christine und ich sind grad im Ammergau zu Fuß unterwegs. Wir grüßen dich.

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