Gemütliches Beieinander
Adiós España heißt es heute für mich, denn jetzt bin ich in Saint-Jean-Pied-de-Port, in „heiliger Hans am Fuße des Passes“!
Und zwar nach Roncesvalles, einem wunderbaren Augustiner Kloster. Schon Karl der Große war scheinbar hier, der von hier aus Pamplona zerstört haben soll. Hier finden in einem Gebäude des Klosters ungefähr 150 – 180 Pilger ihr Plätzchen zu schlafen. Mit Sicherheit herrscht in diesen Räumen ein interessantes Klima, bedingt durch die diversen Ausdünstungen der Pilger aus aller Welt.
Und dann noch das Geschnarche…
Pilgerauflauf vor dem Kloster, Foto aus 2015
Passhöhe vor der Kirche, Foto 2016
Gut, kommen wir noch einmal kurz zum gestrigen Abend in der Pilgerherberge in Larrasoñe. Die sanitären Einrichtungen waren vorbildlich, die Leute inklusive der Betreiber super nett, und das Abendmenü klasse – heute sagt man selbst in unserem Bayernland lecker..
Wir waren auf zwei Tische verteilt, Menschen aus den Staaten, Irland, Italien und Deutschland. Mit den beiden Italienern, aus Sizilien würde der Aben richtig lustig. Zum Glück gibt es hier in den Pilgerherbergen eine quasi Hüttenruhe. Um 5:50 Uhr sind die beiden Sizilianer aufgestanden um sich eine Stunde lang herzurichten und den Rucksack zu packen. Die beiden Jungs hatten also meine Nachtruhe jäh beendet, wo ich doch gerade frühmorgens am besten schlafe.
Gegen 9:30 Uhr bin ich dann endlich gestartet, in Richtung Norden, gegen einen sehr stark aufbrausenden Wind und natürlich bergauf, in Richtung vorgeschriebenem Kloster Roncesvalles. Es war eiskalt, bei leichtem Nieselregen und dichter Nebel kam über die Gipfel. Also nicht unbedingt das Wetter zum Radlfahren.
Egal, irgendwie muss ich ja vorwärts kommen, es hilft nur treten!
Insgesamt waren es heute nicht mehr als 58 km und 945 hm, wie gesagt, gegen Wind mit 3-4 Windstärken.
In Roncesvalles kurz noch eine Brotzeit, dann geht es fast 1000 Höhenmeter bergab, über die Grenze nach Saint-Jean.
Und da bin ich jetzt bei einem Bier, nachdem ich einen ausgiebigen Sparziergang auf die Zitadelle gemacht habe. Hier dreht sich alles ausschließlich um den Camino frances, dem Jakobobsweg. Im Vergleich zu Spanien sind hier die Preise gesalzen.
Morgen fahre ich nach Bayonne, und dann geht es auf den Eurovelo 1, zum Atlantikfernradweg, 1200 km bis Roscoff in der Bretagne.
Ein französischer Lehrer im Geschichtsunterricht
Aufgang zur Zitadelle