26.04.2017

Dungarven – Cork


Gestern Abend, fand ich mein „Bed and Breakfast“, das Cairbre House sofort, sodass ich auch sofort mein Tagebuch schreiben könnte. Brian, der 70-jährige Eigentümer zeigte mir sein wunderbar gelegenes Haus, die Zimmer, die Lounge und auch seinen Freisitz, der aber viel zu kalt war. Ich bekam ein Bier und verrichtete meine tägliche „Arbeit“! Das ist wichtig, denn, würde ich ein Verschieben zulassen, würde ich den Blog schnell ins Abseitz transferieren. Das will ich nicht, denn daran hängen auch meine Erinnerungen und Gedanken.

Nach der Dusche marschierte ich in den Ort zum Abendessen, denn ich schob einen riesigen Kohldampf. Seit ich in England bin wird nur noch ausgiebigst gefrühstückt, und das Mittagessen auf den Abend verschoben. Ich entschied mich für das indische Restaurant. Das Essen war ausgezeichnet und reichlich. Ich war tatsächlich noch nie beim Inder beim Essen, werde das sicherlich wiederholen.

Um 10 Uhr war ich wieder soweit die Augen zu schließen.

Heute früh bekam ich das irische Frühstück mit Bratwürsten, gebratener Blutwurst, Spiegeleier und Tomaten, sowie gebratene Champignons. Toast und Butter, Käse und selbstgemachte Marmelade, Müsli, Joghurt und frische Blaubeeren und Himbeeren sowie geschnittene Ananas. Das alles hält bis in den frühen Nachmittag, danach verspüre ich einen deutlichen Einbruch.

Wir haben uns natürlich über den Brexit unterhalten, über die Iren, für die der Brexit gar nicht so leicht sein wird, über die Ursache und auch deren Wirkung, sowie das Erscheinen von jedweden Populisten in der Welt – von Menschen, die die Welt nicht braucht. Die Verunsicherung der Bürger in der EU, bedingt durch die Aufnahme von Flüchtlingen gibt diesen Populisten die Chance sich politisch zu etablieren. Ich versuchte ihm zu erzählen, dass ich im Jahr 1990 auf Korfu im Club Med Urlaub machte, und jeden Abend mit einem österreichischen Soziologieprofessor an der Bar stand, und mit ihm die Welt und Menschen diskutierte. Er erklärte mir, dass der Fall des sogenannten „Eiernen Vorhangs“ den Menschen Tür und Tor öffnen würde für eine neuerliche Völkerwanderung. Denn der Mensch geht dann weg von Zuhause, wenn es ihm dort ganz schlecht gehen würde, wenn er Angst um sein Leben hat. Ferner meinte er, dass in unserer mitteleuropäischen Welt wohl kein Krieg mehr kommen werde, die große Gefahr allerdings dem internationale Terrorismus zugeschrieben werden muss.

Die nächsten Kriege und der Terrorismus werden aus dem Land zwischen Eufrat und Tigris kommen.

Dieser Mann war kein Prophet, er konnte nur eins uns eins zusammen zählen. Über Jahrhunderte wurden die Menschen ausgebeutet durch die Kolonialherrscher, dann später durch ein paar Weltkonzerne. Irgendwann meinte Herr Professor, werde sich diese Menschen das nicht gefallen lassen. 

Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir, die westlichen Nationen dafür Sorge tragen müssen, dass es den Menschen in der sogenannten 3. Welt so gut geht, dass sie zuhause bleiben. Ansonsten laufen wir Gefahr, auf offener Straße wegen 50 € in der Tasche überfallen zu werden. Der größte Teil der Flüchtlinge, die in unserer Welt auftauchen, kommen wirklich aus der Angst, ihr Leben, und das der Familie zu verlieren.

Natürlich sind auch sogenannte Gefährder und Schmarotzer in dieser Gesellschaft der Flüchtlinge.

Man kann sie an der Grenze nicht abweisen, denn dann kommen sie über die grünen Grenzen.

Die Befürchtung der Menschen bei uns ist die Entfremdung und der Verlust der eigenen Geschichte. 

Aber was soll das alles, ich bin mit dem MTB unterwegs, und werde die Welt nicht verbessern können. Mit Seitenwind startete ich also heute früh in Richtung Cork, bei kaltem aber sonnigem Wetter. Es waren zunächst fast 200 Höhenmeter fällig, bevor es dann langsam in Richtung Cork weiterging. Die letzten 35 km habe ich den Bus genommen, um die Gelegenheit zu bekommen, die Stadt anzuschauen. 

Bei Ebbe ist die Bucht fast ohne Wasser


Castle von Dungarvan

Ich hatte auch Glück, denn gegen 15 Uhr begann es schön zu regnen, was mich dann nicht mehr interessierte. Jetzt bin ich schon 2 Stunden in dieser Stadt unterwegs, und sie begeistert mich gar nicht. Cork ist im 2. Weltkrieg wohl ziemlich zerstört worden, denn alte Bausubstanz ist fast nicht zu sehen. Cork ist nach Dublin die 2. größte Stadt Irlands mit rund 125.000 Einwohner. 

Die Sprache ist auch relativ komisch, weil ich immer erst beim 2. Mal verstehe, das heißt, wenn sich die Iren am sprachlichen Riemen reißen. Naja, im bayerischen Wald ist es auch nicht anders.

Es gibt hier eine Kaufhalle, die für mich ein absoluter Traum ist:

                                                                                  „The English Market“

So vergehen die Stunden, die Tage und die Monate……

Spruch des Tages:

Im Leben geht es nicht darum, sich selbst zu finden. Im Leben geht es darum, sich selbst zu erschaffen!

George Bernhard Shaw, irischer Dramatiker, Politiker, Politiker, Satiriker, Musikkritiker und Pazifist!