29.3.2017

Um 09:00 Uhr früh ging es nun wieder los, mit dem Rad in Richtung Burgos und ganz besonders gegen den inneren Schweinehund. 

Ich habe ja gestern die Via de la Plata verlassen, und fahre nun gegen den Pilgerstrom auf dem klassischen Jakobsweg, dem Camino frances wieder auf diesen alten Wegen durch die Meseta. Die Mesata liegt zwischen Leon und Burgos auf einer Höhe zwischen 800 und 900 m über dem Meer. Ich fahre jetzt schon zum 3. Mal durch die Meseta, es ist immer windig und eher frisch. 

In Leon habe ich mich schon mal schön verfranzt, was mit dem Fahrrad schon nervig ist. Und das passiert mir nicht oft, weil ich einen sehr ausgeprägten Orientierungssinn habe. Mindestens 10 km fuhr ich auf einer sehr befahrenen 4-spurigen Nationalstraße, bis ich endlich wieder auf dem Camino ankam. 78 km auf kaum befahrenen Straßen zu fahren, in einem sehr dünn besiedelten Gebiet ist für einen Radfahrer nicht das Problem, für die Wanderer aber eine große Herausforderung. 


Unterwegs habe ich mich ganz nett mit einem äußerst ungleichen Paar unterhalten, einer jungen Frau, sagen wir mal circa 20 Jahre alt, und ein alter Mann. Beide waren unglaublich nett und freundlich, der alte Mann war ihr Opa, mit 85 Jahren auf seinem Buckel. Ist das nicht schön?

In Ledigos angekommen, suchte ich mir sofort ein Zimmer, um wieder meine tägliche Routinearbeit zu erledigen. 2 Hemden und die Radlhose waschen, Bilder und GPS Track aufs IPad laden, duschen, Tagebuch schreiben, 2 Bier trinken.


Die Herberge war hervorragend, und das Essen wurde tatsächlich schon um 19 Uhr gereicht. Normalerweise bekommt man hier in Spanien das Essen nicht vor 20 Uhr. Am Tisch saß ich wieder mit netten und interessanten Leuten aus Deutschland und Norwegen. Danach machten wir einen Verdauungsspaziergang und besuchten ein junges Pärchen aus Südfrankreich mit Esel, selbstgebautem Eselkarren, und nicht weniger als 3 Kinder im Alter von 5 und 3 Jahren sowie einem 5 Monate altem Baby. Sie wollen jetzt nach Fatima und dann nach Santiago de Compostela. Mit täglich maximal 10 Kilometer kommen sie nur sehr langsam vorwärts. Ein unglaubliches Vorhaben, mit einem Maximum an Freiheit und dem absoluten Substandard.

Nach 2 Gläser Wein gingen wir zurück in die Herberge.


Das französische Pärchen, der Anhänger und das Zelt!


Der Frühstücksplatz!