Nantes – Guenrouët
Gestern war ein Tag, der mich tatsächlich gestresst hat, denn ich wusste, dass ich mit dem Zug erst spät in Nantes ankommen würde, genauer gesagt, kurz nach 22 Uhr. Als ich um 22 Uhr aus dem Bahnhof ging wusste ich genau wo ich ein Zimmer bekommen würde, weil ich schon in booking.com recherchiert hatte. Das Zimmer war eine halbe Stunde später bezogen, und sofort machte ich mich auf in Richtung Innenstadt um noch ein oder zwei Bier zu trinken. Das Abendessen habe ich sowieso schon gecancelt. Keine 300 m entfernt vom Hotel entdeckte ich eine Bar, in der ich an der langen Theke mit dem Keeper die Liste der sicher 300 unterschiedlichen Biersorten besprochen hatte, und schlussendlich ein andechser Weizen bestellte. Erst dann sind wir darau gekommen, dass wir beide aus Deutschland sind, er aus Dresden, und ich eben aus Regensburg. Nach dem zweiten Weißbier war für mich Schluss.
Heute früh konnte ich allerdings ausschlafen, da das „Office du Tourisme“ erst um 10 Uhr aufsperrte, und ich Kartenmaterial benötige.
Auf geht’s in Richtung Brest, beziehungsweise Roscoff, am Nantes Brest Kanal entlang. Raus aus dieser Stadt, durch diesen Verkehr, immer wieder neu orientieren, das nervt richtig. Für die erst 10 km raus aus der Stadt habe ich fast eineinhalb Stunden gebraucht.
Dann wurde es schön, auf Feldwegen dahin, durch das französische Frühjahr und an wirklich schönen Häusern vorbei, die wahrscheinlich im Eigentum von reichen Parisern sind, ging es nach ungefähr auf diesen Kanal, der sich anscheinend wirtschaftlich nie gerechnet hat. Erst jetzt wird er zunehmend saniert, und ist auch in Teilen wieder schiffbar – für Hausboote.
In einer Bar, in der ich pausieren wollte traf ich einen Jakobspilger, Alain, der von Mont-Saint-Michel aus nach Santiago gehen wird. Das werden wohl um die 2000 km sein. Begleitet wird er von seinem umgebauten Golfcaddy, zumindest sah dieser Karren so aus. Und dieses einachsige Gerät zieht er hinter sich her. Ich muss unbedingt bei seinen Freunden vorbeischauen, das werde ich wohl auch tun.
Nach ziemlich genau 80 km heute habe ich nun das erste Mal mein Zelt aufgebaut, und, keiner wird es glauben, es steht. Jochen und ich haben es in seinem Garten schon aufgestellt. Ohne seine Hilfe, ja ich gebe es zu, wäre ich heute dagestanden wie der berühmte Ochs vorm Berg. Es wird kalt heute Nacht, ich bin gespannt, ob ich das aushalte…
Ein dickes Lob dem „Ausrüster in Wörth“ – super gutes Equipment
Ich muss nicht erzählen, dass mich heute 2 Hunde bellend verfolgt haben. Da wird man sehr schnell. Das Restaurant am Campingplatz ist noch geschlossen, und weil heute Mittwoch ist, sind die anderen Restaurant hier auch geschlossen, und im Übrigen auch der Supermarkt. Was soll man da noch sagen. Der FC Bayern kommt hier nur im Pay TV, also werde ich in den Ort gehen, vielleicht gibt es dort Public Viewing.