Den Beruf des Verkäufers gibt es heutzutage scheinbar nicht mehr. Zumindest wird auf den Visitenkarten in einfallsreicher Art mehr als umschrieben. Da gibt es den Verkaufsberater, den Salesmanager, den Verkaufs- oder Vertriebsbeauftragten und so weiter und so fort. |
Das ist ja geradezu lächerlich. |
Die Aufgabe des Verkäufers ist zu verkaufen- und nichts anderes. |
Der Verkäufer wird an seinen Verkaufszahlen, seinem Profit und seinen Marketshare gemessen und entlohnt. |
Dementsprechend sollte man eben auch auf der Visitenkarte zu seinem Beruf stehen. |
Als ich in den Verkauf ging, das war 1988, bezeichnete man den Verkäufer als Vertreter, was mich zu tiefst nervte. Ich bin kein Vertreter, der vertritt nur, ich bin ein Verkäufer, weil ich verkaufe. So ist das! |
Da muss man sich auch ganz und gar nicht schämen, denn dieser Beruf ist unglaublich spannend und vielseitig, man lernt unglaublich viele Menschen kennen und entwickelt sich im Laufe des Berufslebens zum Menschenkenner, vielleicht sogar zum Hobby Psychologen. |
1988 wurde ich mit meinem Studium fertig, nachdem ich vorher schon ein Lehre zum Bankkaufmann absolvierte. Mein bester Freund, der mich in und auswendig kannte – wir waren gemeinsam im Internat – überzeugte mich davon, nicht in die Bank zu gehen, sondern in den Verkauf. In den Verkauf von Lastkraftwagen, und das ging so: |
Ich fuhr auf die „IAA“ in Frankfurt, eingehüllt in einen nagelneuen Anzug von Boss, und ging direkt an die Auskunft des Mercedes Benz Standes. Die junge hübsche Dame fragte mich nach meinem Anliegen, und ich erzählte ihr, dass ich mich gerne bei einem der Personalverantwortlichen vorstellen wollte, auf der Suche nach einem Job. Sie erklärte mir nach kurzer Recherche, dass sie mir einen Termin am nächsten und einen am übernächsten Tage vorschlagen könnte. Alternativ sollte ich mich schriftlich bewerben. |
Also ging ich gegenüber an die Information von IVECO Magirus AG, und erklärte einer nicht minder hübschen Dame, dass ich mit dem Personalchef sprechen möchte. „Meinen Sie den Herrn Wohlau“, fragte sie mich. Ja logisch, wen sonst. „in welcher Angelegenheit?“ Natürlich privat, entgegnete ich ihr ohne Nachzudenken. Sie notierte meinen Namen auf einem Notizzettel, und zog von dannen. Keine 5 Minuten später erschien der besagte Personalchef. ER musterte mich zunächst, und fragte mich ob wir uns kennen. |
Ich erklärte ihm, dass ich einen Job suchen würde und mit dem Studium fertig sei. Hätte ich das der junge Dame gesagt, hätte ich sicherlich keinen Job bekommen. Er lacht mit den Worten, na frech sind sie schon, kommen sie mit, dann unterhalte wir uns. |
Nach 15 Minuten und einer Tasse Kaffee hatte ich einen Job, und zwar als Verkäufer. |
Und eben nicht als Vertreter!
Wie funktioniert es nun? . Ich meine das Verkaufen! Ganz einfach! Der Kunde braucht das, was ich habe….oder? |