19.3.2017

19. März 2017
Gestern Abend war ich ziemlich am Ende meiner Kräfte, sodass ich nach der Körperpflege, dem Tagebuch nun direkt zum Abendessen übergehen konnte. Kaum saß ich am Tisch, kamen noch 2 französische Pilgerinnen und ein französischer Pilger an meinen Tisch, zum gemeinsamen Abendessen. Ich musste also meine Französischkenntnisse hervorkramen, denn es ging ausschließlich um die europäische Politik und speziell um diesen wahnsinnigen Rechtsruck. In Frankreich wird ebenfalls gewählt, und die 3 haben Angst vor einer rechtsnationalen europafeindlichen Regierung unter Marie Le Pen. 

Haben wir nicht genug von diesen Leuten, haben wir nicht aus der Vergangenheit gelernt?

Das war der Tenor des gestrigen Abends.

Ich ging früh ins Bett, wollte noch lesen, aber mir fielen die Augen zu.
Heute früh bin ich ohne Frühstück gestartet in Richtung Monesterio über den Pilgerweg. Da muss man körperlich schon fit sein, um diesen Weg zu meistern. Nach circa 10 km verlässt man Andalusien und fährt in die Extremadura. Von den Korkeichenwäldern in ein Gebiet intensiven Ackerbaus und der Schweinezucht und Schweinemast. Hier laufen die schwarzen iberischen Schweine frei herum. Das Schweinefleisch soll wie Kalbfleisch schmecken….das sei mal dahingestellt, denn wenn ich Kalbfleisch möchte, dann kaufe ich mir kein Schweinefleisch….


Es ging an dieser Burgruine vorbei. Die Burg kontrollierte im Mittelalter die Straße, ein Beweis für die Authentizität der Via de la Plata….

Und dann geht es über Stock und Stein, mit meinem Mountainbike. Gestern musste ich ja den Boden küssen, dabei hat es mir scheinbar die Stützen meines Gepäckträgers verbogen, rechts und links jeweils 1 Gewindestange. Während einer Abfahrt ist eine Seite gebrochen, die andere Seite verbogen. Mit einem Klebeband konnte ich einigermaßen stabilisieren, der Rucksack mit 10 Kilo musste jetzt auf den Buckel..

Die Extremadura ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens mit 1,08 Mio Einwohnern. Der Landstrich ist ungefähr so groß wie die Schweiz.

Es geht praktisch nur über Feldwege, Waldwege und Singletrails. Ich habe die letzten 3 Monate furchtbar zugenommen, und das tut mir extrem weh.

In Fuente de Cantos habe ich ein gutes Hotel für 29 € gefunden, die Pilgerherberge war ausgebucht – was für ein Glück.

Und jetzt ist Schluss für heute……