Lappeenranta
Nach geschätzten 1500 Kilometern durch die kalten Wälder Finnlands, verfolgt von vollkommen sinnlosen Stechmücken, habe ich heute Lappeenranta kennenlernen durfte. Ida und Niko, der finnische Regensburger haben mir heute diese südfinnische Stadt gezeigt. Hier gibt es tolle Strände, an jedem Strand stehen Saunen, und das Wasser des Saimaa-Sees wird bis zu 24 Grad warm. Man kann es fast nicht glauben.
Mit Niko und seinem Sohn Sebastian bin ich heute zum Start eines Motorboot Rennens gefahren. Bis zu 1000 PS haben diese Wasserboliden.
Niko meint, dass Lappeenranta eine typische Sommerstadt ist, in der im Sommer das Leben pulsiert. Im Winter seien die Menschen eher zuhause. Das ist bei Temperaturen bis zu 30 Grad minus auch kein Wunder. Allerdings beeindruckt mich schon, dass Niko täglich mit dem MTB 8 Kilometer in die Arbeit fährt. Das Fahrrad hat dann Spikes. Seit 2004 lebt er hier in Finnland, und arbeitet als Schreiner. Seit 2005 sind die beiden liiert, und die Familie hat sich seitdem sukzessive vergrößert. Die 3 Kinder, Sebastian, Saana und Sofia 4 sind die 3 Kinder im Alter von 11, 8 und 4 Jahren.
In Skandinavien habe ich bisher eine unglaubliche Gastfreundschaft erlebt. Ich fühle mich tatsächlich etwas beschämt, denn selbstverständlich ist das nicht. Und wie ist es in Deutschland?
Ich glaube, dass man hier gut leben kann, allerdings ist die finnische Sprache der begrenzende Faktor. Nachdem Nikos Mutter aus Finnland kommt, er 2 sprachig aufgewachsen ist, war es wohl nicht so schwierig hier Fuß zu fassen. Nach dem Mittagessen zeigten mir die beiden das Stadtzentrum, die Festungsanlage und den Hafen.
Festungsanlage zur Zeit des Zaren
Sofia auf meinem Arm, im Hintergrund die seltenen Saimaa Robben
In der Hafenanlage ist eine riesige Sandburg aufgebaut.
Schade, dass ich morgen wieder weiterfahren muss, denn ich fühle mich herzlichst aufgenommen in dieser jungen bayerisch-finnischen Familie.
Gestern Abend bekam ich noch einen Anruf von Anton Eschenwecker, dass er 25 Kilometer vor dem Nordkap einen Reifenschaden hätte. Nachdem ich ihm die Nummer von Jürgen, dem nördlichsten Bayern gab, bekam er prompte Hilfe. Jürgen holte den Reifen ab, brachte ihn in eine Werkstatt, und nach eineinhalb Stunden war das Wohnmobil wieder fahrbereit. Dann ging es weiter zum Nordkap.
Am Dienstag möchte ich in Helsinki sein, um dann am Mittwoch mit der Fähre nach Tallin überzusetzen.
Lieber Alois,
vor noch zwei Wochen war ich in Tallin, eine sehr sympathische, freundliche und sehr schöne Stadt. Dort hätte ich Dich gerne getroffen.
Liebe Grüße,
Rainer Maria
LikeGefällt 1 Person