Guben – Forst
Die gestrige Pension war gut, das Essen ebenfalls. Um 8 Uhr zog ich mich zur Tagesschau zurück, die ich schon sehr lange nicht mehr sehen konnte. Heute früh war ich schon um halb 7 Uhr wach, und konnte in Ruhe die Mittelbayerische Zeitung lesen. Das ist ein Genuss, wie jeden Tag, das ist die Verbindung nach Hause.
Um neun Uhr saß ich auf dem Radl, aber mir geht es heute gar nicht gut. Ich habe das Gefühl Fieber zu haben, also habe ich mir in Forst ein Zimmer genommen. Darüberhinaus würde ich schon 2 Mal vom Regen gequält, und der Wetterbericht meldet für Nachmittag Sturm und Gewitter.
Wieder gibt es kein WLAN, das ist eine Schande für den weltweitweit führenden Wirtschaftsstandort. Im bayerischen Wald ist das kein Lot besser. Im Übrigen habe ich mir in Finnland eine Datensimkarte gekauft, ohne Datenbegrenzung, 4 Wochen gültig, zum Preis von 23 €. Und ich hatte immer guten Empfang.
Internet Diaspora Deutschland!
Vorbei ging es an dem Braunkohle Tagebau in Jänschwalde. 60 Quadratkilometer umfasst das Gelände, von der Aussichtsplattform erscheint es gigantisch zu sein. 2 Berliner Radler erzählten mir die Hintergründe, und wieviele Ortschaften dem Tagebau zu Opfer fielen.
Und wieviele Menschen, das weiß keiner.
Nach einem Mittagsschlaf ging ich in den Rosengarten, und wie erwartet, bin ich für derartige Highlights noch nicht zu haben. Die Pension, in der ich heute schlafe, hat übrigens auch kein WLAN, genauso wenig wie der Grieche, bei dem ich gerade sitze.
Die Pension ist eine alte, und im Krieg zerstörte Jugendstilvilla, die ein „Hiesiger“ dann von einem Münschner kaufte. Er erzählte mir, dass hier am Ende des Krieges alles zerstört war – und zwar alles. Von den Russen und den Deutschen!
Jugendstilzimmer mit Stuck und stilvoller Bordüre, im Eck ein 120 Jahre alter Kachelofen!