Frankfurt/Oder – Guben
Der gestrige Abend war natürlich super. Jürgen hat mich besucht, er hatte nämlich in Dresden einen Termin. 5 Monate bin ich jetzt schon unterwegs, und freue mich natürlich, wenn ich meine Freunde treffe. Beim Italiener gab es eine Pizza, danach gingen wir runter zur Oder in die Havanna Bar, um noch das eine oder andere Bier und denen einen oder anderen Drink zu uns zu nehmen.
Heute Nacht kam dann noch ein sehr starkes Gewitter. Meine Radlschuhe standen auf dem Balkon, und waren natürlich patschnass. Ich kann es keinem Menschen sagen, wie mich das aufregt, wenn ich in diese nassen Schuhe steigen muss. Von der Geruchsentwicklung möchte ich gar nicht reden, obwohl es mir schon Spaß machen würde, diesen furchtbaren Gestank, den ich selber nicht mehr ertragen kann, detailliert zu beschreiben. Wie es mir beispielsweise den Magen umdreht, wenn ich zu nahe an die Schuhe rankomme.
Nach dem Frühstück ging es wieder auf die Piste, allerdings war die Motivation nicht am Höchstpunkt. Dennoch habe ich heute knapp 80 Kilometer zurückgelegt, ich bin also mit mir grundsätzlich zufrieden.
In Neißemünde – Ratzdorf mündet nun die Neiße in die Oder, und weitergeht es an der Neiße bis zu ihrer Quelle. Das war die Grenze zwischen der DDR und Polen.
Eisenhüttenstadt, südlich von Frankfurt/Oder ist eine Stadt, erst in den er Jahren gebaut wurde, um am Reißbrett entstand. Genau so sieht es hier aus. Der Sozialismus ist sichtbar. Als ich dann in eine Metzgerei ging, um mir eine Wurstsemmel zu kaufen, sagte mir die Verkäuferin, dass mittags hier keine Wurstbrötchen geschmiert werden, wegen des Mittagsstress. Aha, sagte ich, und verschwand durch die Eingangstür. Das sind natürlich Einzelfälle, aber es gibt sie noch!
Als ich mir bei der Stiftskirche von Neuzelle einen Kaffee und einen Kuchen genehmigte, erklärten mir zwei ältere Herrschaften aus Frankfurt/Oder, dass die Merkel nur Mist machen würde. Man sollte die Flüchtlinge mit Waffengewalt hinauskomplimentieren. Da fällt mir nichts mehr ein. Diese Leute haben nicht verstanden, was in der Welt los ist. Sie leben in ihren kleinen Welt, und mosern über unser System, über das beschissene Leben hier und die schlechte Rente. Natürlich ist nich alles gut, unbenommen, doch wenn es jemandem überhaupt nicht passt, dann kann er doch auswandern.
Körperwelten
Stiftskirche mit Brauerei