Rothenburg – Görlitz
Helmut Wanner, bekannt als „Habe die Ehre“ in der Mittelbayerischen Zeitung, hat mir unlängst gesagt, dass Görlitz fast so schön sei wie Regensburg. Und da kann ich ihm nur beipflichten. Diese Stadt ist unbedingt sehenswert. Gestern Abend hatte ich ja beschlossen, heute Görlitz anzuschauen. Heute früh, beim Frühstück dachte ich mir, dass es vielleicht nicht schlecht wäre, doch direkt nach Zittau zu fahren. Dann stellte ich fest, dass meine Felge einen massiven Schaden hat. Eine, inzwischen 2 Speichen sind aus der Felge gebrochen. Als ich mir einen neuen Mantel montieren ließ, hat der Monteur noch eine kleine Unwucht bearbeitet, und meines Erachtens zuviel Zug auf die Speiche gegeben. So kann ich jedenfalls nicht weiterfahren, ich muss ein neues Hinterrad kaufen. Das geht leider erst morgen. Wie ich dann weitermachen werde, kann ich noch nicht sagen, das hängt davon ab, ob ich gleich ein neues Hinterrad bekomme, wie sich das Wetter entwickelt, und wann meine Freunde rum um Dresden für mich Zeit haben. Denn ich hoffe auf Asyl, Essen und vielleicht auch Trinken.
Görlitz ist im Krieg nicht zerstört worden, diese Stadt hat das 3. Reich vergessen zu zerstören, und die Russen haben sie scheinbar auch übersehen.
Auszug aus Wikipedia!
Görlitz blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen fast völlig verschont. Die historische Altstadt hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Eine Besonderheit der Stadt ist, dass alle wesentlichen Phasen der mitteleuropäischen Siedlungsentwicklung ohne größere bauliche Veränderungen erhalten und ablesbar blieben. Mit über 4000 großteils restaurierten Kultur- und Baudenkmalen wird Görlitz oft als das flächengrößte zusammenhängende Denkmalgebiet Deutschlands bezeichnet. Das innerstädtische Bild ist durch Spätgotik-, Renaissance- und Barockbürgerhäuser in der Altstadt sowie ausgedehnte Gründerzeitviertel im Umkreis der Altstadt geprägt. Aufgrund dieses besonderen Stadtbildes ist Görlitz auch ein begehrter Filmdrehstandort, was der Stadt den Spitznamen „Görliwood“ eintrug.
Nach der Wende litt Görlitz, wie die meisten Städte im Osten an massivem Bevölkerungsschwund durch Geburtenrückgang und durch die Abwanderung der Menschen in den Westen. Hatte die Stadt nach dem Krieg schon mal 100.000 Einwohner, sind es heute nur noch um die 55.000 Menschen die hier leben.
Es gab einen privaten und nicht genannten Gönner von Görlitz, der scheinbar der Stadt Görlitz mehr als 10 Mio Euro gespendet hat. Das Ergebnis lässt sich auf alle Fälle sehen.
Görlitz ist eine durch die Neiße geteilte Stadt. Die deutsche Seite ist sehr gut saniert, zum Essen geht man nach Polen. Nachdem ich heute auf mein Fahrrad schadenbedingt verzichten musste, musste ich die Stadt zu Fuß erkunden. Den polnischen Teil habe ich mir gespart.
Vor ein paar Tagen hat mir einer meiner Follower ein Email geschrieben, ich solle meine Bremsen checken, um den Aufprall zuhause abfedern zu können, weil er meinte, ich würde schon nach Hause fahren. Wenn man so lange unterwegs ist, wird es mir sicherlich nicht leicht fallen, in ein geordnetes Leben zurück zu finden, aber was mache ich mir jetzt Gedanken über diesen Fall, der noch gut 2 Monate weit weg ist.
Der Beckenbauer pflegt da immer zu sagen:
„Schaun mer moi, dann segn mas scho.“
Mittag kam ich in die evangelische Paulskirche, und durfte die letzten Stücke eines Orgelkonzerts noch besuchen. Der Klang war derartig gut, dass die Haare an meinen Armen zu Zinnsoldaten erstarrten. Auf meinem Kopf kann das ja nicht mehr passieren.
Altstadtsilhouette der polnischen Seite