30. Mai 2019

Freunde sagen nicht „Lebe wohl“
sondern
„Auf ein Wiedersehen“

© Frank Dommenz

(*1961), Malermeister und Illustrator

Das letzte Mal, als ich Angelica traf, liegt fast 20 Jahre zurück, das ist eine unglaublich lange Zeit. Und sie hat sich nicht verändert, wir hatten sofort wieder einen Draht gefunden. Das ist nicht immer so. Oftmals tut man sich schwer das richtige Thema zu finden, das Wiedersehen wird langweilig. Das war nun gar nicht so, im Gegenteil, wir hatten einen wunderbaren und äußerst kurzweiligen Abend. Zu guter letzt wurde ich dann noch ins Hotel gefahren, nachdem wir noch einen Gute Nacht Trunk im berühmten Café Gambrinus zu uns nahmen.

Schön wars!

Heute früh startete ich die Maschine gegen halb neun. Für die ersten 5 Kilometer brauchte ich fast 40 Minuten um mich durch dieses Verkehrschaos zu kämpfen. Wichtig ist, dass man nahezu alle Regeln des Fahrens im Verkehr ignoriert, und sich dem Wahnsinn des neapolitanischen Verkehrs anpasst.

Zwischenzeitlich hat es wieder mal derartig geschüttet, dass ich mir die Frage gestellt habe, wer für dieses Scheiß Wetter verantwortlich ist, zumal mich ein leichter Gegenwind auch noch etwas eingeschränkt hat. Hauptsächlich war ich wieder auf der Superstrada unterwegs. Alle 2 Kilometer gibt es hier Haltebuchten, die komplett zugemüllt waren.

Dieses Italien ist für mich entsetzlich. Es ist ein Affront, wie man hier mit der Umwelt umgeht. Auf eine Strecke von vielleicht 20 Kilometern hat man die leerstehenden Häuser zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert, alle paar Meter stand ein Schwarzafrikanerin am Straßenrand, um ihre Dienste feil zu bieten. Ist das nicht ein Armutszeugnis? So ging Rom schon einmal unter.

Die letzten 20 Kilometer wurde  gestaltete sich die Gegend für mich wieder angenehm und ansehnlich. Die Campingplätze und viele Hotels sind gerade dabei, aus dem Winterschlaf zu erwachen, es sieht so aus, dass es die nächsten Tage erst richtig losgeht. Ich habe beschlossen nicht nach Rom zu fahren, weil ich mich nicht wieder in diesen Verkehrswahnsinn stürzen möchte.

Noch ein paar Fotos zum Abschluss:

_DSC1701.jpg

Blick über die Dächer von Neapel, im Hintergrund das Kloster San Martino

_DSC1707.jpg

_DSC1697.jpg

Es gäbe natürlich viel anzuschauen hier in Neapel, allerdings fehlt mir dazu die Zeit. Die Gasse der Weihnachtskrippen ist ein absolutes Muss für den Touristen hier.

_DSC1710.jpg

_DSC1713.jpg

Müllabladeplatz neben der 4-spurigen Superstrada Richtung Rom!Bildschirmfoto 2019-05-30 um 17.38.33.png

99 Kilometer mit Regen und Gegenwind.