8. Juni 2019

Barberino di Mugello – Bologna

Laut meiner Planung in Bikemap sollten das heute um die 1200 Höhenmeter werden, sodass ich heute früh schon um 6 Uhr aus den Federn krabbelte, um frühzeitig über die Passhöhe zu kommen. 6 Uhr 45 war dann für der Startschuss auf die Passhöhe des Apennin, den Pass della Futa zu kommen. Als Nachtmensch und Langschläfer kommt es mich seht hart an, so früh aufzustehen, doch die Vernunft hat ausnahmsweise mal wieder zugeschlagen. Es waren dann zwar doch nur 1062 Höhenmeter, die hatte ich allerdings gegen Mittag schon zurückgelegt. Dort auf dieser Passhöhe liegt ein deutscher Soldatenfriedhof, auf dem über 30000 Soldaten ihre letzte Stätte gefunden haben. Scheinbar wurde hier bis in die letzten Tage des 2. Weltkriegs erbarmungslos gekämpft. Das alles liegt nun schon über 74 Jahre zurück, vergessen dürfen wir diesen Wahnsinn nicht.

In der Bar unterhalb des Soldatenfriedhofs kaufte ich mir nun endlich einen Cappuccino und ein Sandwich, denn zum Frühstück bekam ich gar nichts. In dieser Bar wurde Geschichte geschrieben, denn hier ging die legendäre Mille Miglia vorbei, sowie das Radrennen die Giro d’Italia. Restaurant und Bar sind voll von Bildern aus diesen Rennen, mit vielen Berühmtheiten und Rennfahrern. Zum Schluß verabschiedete sich der Wirt von mir mit Handschlag. _DSC1830.jpg

Dummerweise habe ich es tatsächlich vergessen ein Foto von der Bar zu schießen.

Nun ging es weiter bergauf und bergab, immer auf einer Höhe zwischen 700 und 900 Metern über dem Meer. Die Landschaft hier ist äußerst bemerkenswert, und zwar so, dass es geradezu eine Invasion von Motorradfahren kam. Zum Teil sind diese Burschen in einem irren Tempo und Kurvenlagen unterwegs – Kampf der Todesmutigen!

Auf der 2. Passhöhe kam der Wow-Effekt!

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Ich schätze, dass hier ungefähr 200 Motorräder standen, und 20 Fahrräder. Das war mir für einen Cappuccino ein zu großer Auflauf, also fuhr ich nach einem kurzen Smalltalk mit einem holländischen Ehepaar, mit den Fahrrädern unterwegs von München nach Rom, weiter.

20 Kilometer ging es dann mit Gottvertrauen durch die Berge, auf Nebenstraßen, geteert und geschottert in absoluter Ruhe. Ab und zu bellten ein paar Hunde aus Langeweile, mal krähte ein liebeswütiger Hahn, dazwischen war eine Kreissäge zu hören. _DSC1839.jpg

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40 Kilometer ging es bergab, bis ich in Bologna ankam. In der Stadt von Luciano Pavarotti and Friends. Bologna ist im Vergleich zu Neapel oder Florenz eine ruhigere Stadt, die ich unbedingt nochmals besuchen muss. Einfach eine super schöne Stadt._DSC1852.jpg

Die Bühne auf der Piazza Maggiore.

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Es sind viele Touristen hier, doch der Irrsinn von Florenz ist meilenweit entfernt.

Ich leide nicht an Irrsinn, ich genieße jede Minute davon.

Unbekannt

Dieser Spruch könnte doch glatt von mir sein.

Nachdem es in Bologna heute mindestens 30 Grad hatte, habe ich mich entschieden die Stadt wieder zu verlassen, und suchte mir eine Unterkunft ungefähr 10 Kilometer ausserhalb Richtung Modena, wo ich mich morgen Mittag mit Freunden treffen werde.

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Meine Tagesetappe

Ein Gedanke zu “8. Juni 2019

  1. Therese Truan 9. Juni 2019 / 16:52

    Ach Alois wo bist du nur gelandet? die Motorräder invasion kenne ich, bei uns in der Schweiz (Berner Oberland, Grimsel, Furka, Susten Pässe) in den Sommermonaten. da bleibt man lieber zu Hause. Jedes Wochenende 2 bis 3 Tote. auf alle fälle wünsche ich dir gute Fahrt. übrigens Yves ist zur zeit in den Balkan Länder Richtung St. Petersburg.
    äs härzlichs grüssli

    Therese

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