Balbriggen (Irland) – Newry (UK)
Gestern Abend habe ich mir nach meinem ausgiebigen Spaziergang am Strand noch 2 Bierchen gekauft, Tagebuch geschrieben und dann war Schluss.
Heute früh um 8 Uhr saß ich dann pünktlich beim Frühstück, checkte meine Route, das Wetter, meine Emails, WhatsApp und Facebook. Eine Stunde nehme ich mir Zeit fürs Frühstück, sodass ich die Zeit habe, intensiv das Epaper der Mittelbayerische Zeitung zu lesen. Das kann ich jetzt seit einer Woche, und es ist gigantisch. Seit dem 17.März, seit meinem Flug nach Sevilla habe ich keine deutsche Zeitung zum Kauf bekommen, nicht einmal die „Blödzeitung“!
Und jetzt lese ich beim Frühstück die MZ.
Es war genau 09:30 Uhr, als ich gesattelt und gezäumt den Sattel unter meinem „Arsch“, eher mit Verachtung wieder spürte. Ab 11 Uhr konnte ich kurzärmelig fahren, die kurze Hose war eh schon dran. Keine Wolke am Himmel und 14 Stunden Sonne pur, das sollte heute mein Tag sein. Lediglich der Starkwind hat sich wieder zu meinem Feind entwickelt.
Seit ich irischen Boden betreten habe, war das der erste Raps, in voller Blüte, den ich zu sehen bekam. Ein prachtvoller Anblick! Das Frühjahr ist nicht mehr aufzuhalten.
Ich bin zwar kein Landwirt, aber ich wurde von einer Vielzahl von Profis ausgebildet, zumindest kann ich ein bisschen mitreden. Ich bin an vielen Kartoffelfeldern vorbeigefahren. Ich habe aber nur einen Kartoffelacker gesehen, auf dem mit GPS gelegt wurde. Da ist noch großes Potential.
Ich sah viele Felder auf denen Sommergerste angebaut wurde. Diese wird für das Bierbrauen benötigt, aber auch zum Whisky Brennen, denke ich.
Der Weizen ist bereits kniehoch.
Es sind immer wieder nette Schlösser zu sehen, mit schönen Parkanlagen, wie hier das „Bellingham Castle“, ein nettes Anwesen eben in Bellingham.
Es geht auf der R132, einer größeren Straße immer in nördlicher Richtung mit dem Ziel Belfast morgen zu erreichen. Das ist leicht kupiertes Gelände, mit moderaten Anstiegen, und Abfahrten, der höchste Punkt liegt bei 143 m über Meer.
Schließlich erreichte ich um 18 Uhr Newry, und stellte fest, dass ich schon über die die Grenze gefahren bin. Soll heißen, dass ich mit Euro nicht mehr weiterkommen werde.
Nach Belfast sind es noch 64 km. Morgen Nachmittag werde ich dort sein, und mir die Stadt anschauen.
Hallo Alois,
wirklich Hut ab vor Deiner Leistung – Fahrrad, Fahrrad, Fahrrad – ab und zu Bus oder Zug – wow. Aber heute ist wieder mal ein Bericht in der MZ, aus der hervorgeht, dass Du gefühlt noch mindestens zwei Drittel bis drei Fünftel des Weges vor Dir hast. Wie willst Du dich denn so lange motivieren? In jedem Fall lese ich gerne Deine Berichte, die mittlerweile per mail kommen. Servus, Volker
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