13.05.2017

Portsoy – Aberdeen Flughafen

Das war ja noch ein lustiger Abend mit den 8 Schottischen Golfspielern. Gerade als ich an dieser kleinen Hotelbar meinen Cider bekam, stellten sie sich daneben um ein Bier zu trinken. Ich erzählte ihnen, dass ich mit dem Rad am Golfplatz vorbeifuhr, als einer sagte, er hätte mich gesehen. 

Ich schloss mit mich der Gruppe an, um im einzigen Lokal in diesem Ort zu essen. Als es um die Rechnung ging, würde ich von den 8 Jungs eingeladen. Welch eine Ehre!

Als ich heute früh wach wurde, regnete es gerade. Und der Wetterbericht im Fernsehen prognostizierte auch nichts Gutes. In Wetter.com waren die Voraussagen genauso bescheiden. Ich darf mich nun wirklich nicht aufregen, denn die Woche hier in Schottland war grandios, landschaftlich wie auch seitens des Wetters. Egal, dachte ich mir, morgen werde am Flughafen von Aberdeen einen Flug nach Oslo buchen. Ich freue mich schon auf Norwegen, denn die beiden Regensburger, genauer Beratzhausener, Luise und Peter, erklärten mir, dass Norwegen aus ihrer Sicht das absolute Highlght sei. 

Die Strecke von der Portsoy an der Nordküste Richtung Aberdeen quer durch die Pampa  ist wahrlich nicht der Reisser. Das ist ein Gebiet intensivster Landwirtschaft mit Ackerbau und auch Viehzucht. Ansonsten meint man hier am Arsch der Welt zu sein.

Dieser 12 Kilometer Küstenabschnitt war um so schöner und interessanter. Ich kam zu einem langen Sandstrand, direkt vor einem Campingplatz. Man hörte lediglich  das Rauschen der See, und das Gekrächze der Möven. Auf die Bank setzen und in Gischt der Wellen schauen, das reicht vollkommen und wirkt beruhigend auf Körper, Geist und Seele!

Der Anblick des Protagonisten von Vorne, zeigt nicht was er an Gewicht auf der Reise bisher verloren hat. Ich gehe vo ungefähr 10 kg aus. Das bedeutet, dass ich immer noch mindestens 15 kg Zuviel auf den Rippen habe. Aber ich bin zuversichtlich, auch diesen Rest zu verlieren. Allerdings ging es mir hier, sowohl in England, als auch in Wales, Irland und Schottland fast zu gut. Das Essen hier war wirklich sehr gut, und mit dem was ich vor 45 Jahren erlebt habe nicht mehr vergleichbar. 


Einsamer Strandspaziergang

Mittag hab ich mir ein Lachssandwich gekauft, einen Kaffee getrunken, dann ging es wieder weiter, lustlos dem Wind entgegen. Als ich die auf mich zukommende Regenfront sah, kehrte ich schnurstracks um, ins gleiche Lokal in dem ich vorher schon saß. Ich bestellte mir einen Cappuccino, während es draußen zu regnen begann. Der Inhaber des Restaurants erklärte mir wo der Bus abfahren würde, und ich folgte seinem gut gemeinten Rat. Ich nahm den Bus nach Dyce zum Flughafen Aberdeen. 

Trockenen Hauptes erreichte ich den Flughafen, buchte den Flug nach Oslo und suchte mir ein Hotel. Für das Mariott bezahle ich hier weniger als für das eine oder andere „Loch“. Ich werde um 16 Uhr in Oslo ankommen, und ein bis zwei Tage hierbleiben. Ich benötige noch Kartenmaterial für den „Olavsweg“, dem bekanntesten Pilgerweg Skandinaviens benannt nach König Olav. Dieser Weg muss traumhaft schön sein, ähnlich wie die spanischen Jakobswege. Ich bin gespannt. 

Eigentlich wollte ich ja mit der Fähre nach Bergen schippern, da es diese aber nicht mehr gibt, hätte ich fliegen müssen. Außerdem lebt in Oslo ein Regensburger, den ich wieder besuchen werde. Er ist Arzt und lebt mit seiner Familie schon ewig hier. Ich freue mich schon auf diese interessante Begegnung.

Sollte ich am Dienstag dann weiter fahren, werde ich wohl 3 – 4 Tage brauchen, um nach Lillehammer zu kommen. Ich benötige also noch das entsprechende Kartenmaterial. Das sind von Oslo nach Trondheim ungefähr 650 km, eher Trails, und dann sicherlich nochmals 2000 km zum Nordkap.

Gestern vor 8 Wochen bin ich auf Reisen gegangen, ich habe wirklich viel gesehen, interessante Menschen kennengelernt, und freue mich auf die nächsten Wochen und Monate, wenn auch mit einer gewissen Spannung. Es macht Spaß mit dem Fahrrad zu reisen, und ich genieße jeden Tag. Fast möchte ich sagen, dass ich das schon in jungen Jahren hätte machen müssen. Alleine um die Sprachen zu lernen, und um den eigenen Horizont zu vergrößern. 

Zusammengefasst habe ich mit dem gestrigen Tag genau 8 Wochen, 56 Tage bis hierher gebraucht. Das waren mit 5 Tagen Pause, 51 Tage auf dem Bike 4932 km, was einem Durchschnitt von 96 km bedeutet, allerdings sind alle zurückgelegten Strecken, inklusive Bus, Zug, Auto und Fähre dabei. Es waren insgesamt lediglich 25000 hm.

Bisher waren die Wege eher Spaß, ab jetzt wird es wohl ernst.

2 Gedanken zu “13.05.2017

  1. Heiner Berr 13. Mai 2017 / 20:01

    Paß auf und fahr keinen Elch über den Haufen! Pumukl

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