24.5.2017

Dombås – Oppdal


Ja, ich muss schon sagen, wir hatten gestern schon einen lustigen Tag. Nicht nur, dass Claudia mich 1000 mal wegen des anstrengenden Tages verflucht hat, nein wir hatte auch die unterschiedlichste politische Auffassung. Darüberhinaus ist sie Veganerin. Ich habe ihr erklärt, dass ich kein Problem mit den Veganern hätte, denn da hätte ich keine Angst, dass die mir meinen geliebten Schweinsbraten „wegfressen“ würden! 

Ich habe ihr erklärt, dass es wissenschaftlich nachgewiesen sei, dass die Menschen erst dann intelligent wurden, als sie das Fleisch als Mahlzeit entdeckten. Und nachdem wir jetzt einen gewissen Sockel an Intelligenz besitzen, verzichten wir auf tierisches Eiweiß, und werden wieder blöd.

Solche Statements geben den Diskussionen den richtigen Schwung.

Deshalb machte ich in unserer „Schafshütte“ Spaghetti mit Champignons und einer ganzen Knoblauchzehe, also komplett Vegan. Meine Flexibilität ist unglaublich!

Kurz vor 23 Uhr legten wir uns hin. Ich bot ihr meine Ohropax an, da ich schon etwas schnarche. Aber sie schlief ohne. Ich glaube, sie war total am Ende ihrer Kräfte, denn sie war sofort weg im Tiefschlaf.


Unser Schafshütte gestern Abend!

Heute früh, nahmen wir einen Abschiedskaffee und dann zog ich von dannen, ewig lange bergauf in eine phantastische Landschaft, in der der Winter noch nicht aufgegeben hat. Der Frühling hat definitiv hier in dieser Gegend noch keine Chance gehabt. 

Es ging heute auf eine Meereshöhe von 985 m, das war ein Anstieg von 350 m, ganz zum Start. Dann ist man ungefähr 20 km auf einem Hochplateau unterwegs, hier beherrscht definitiv der Winter die Natur.


Zum Eislaufen ist die Eisdecke zu dünn!

Ringsherum steigen die noch schneebedeckten Berge auf, der höchste Berg, der Snøhetta, erreicht eine stattliche Höhe von 2286 m. Obwohl das Wetter heute nicht berauschend war, bin ich doch schwer beeindruckt von dieser Welt, die ich tatsächlich nicht zu Gesicht bekam. Nach 30 km erreichte ich dann den höchsten Punkt meiner heutigen Tour mit 1028 m über dem Meer. Dann ging es links um einen Berg wieder in nördliche Richtung, und ich brauche es nicht zu erwähnen, es kam der Gegenwind, und das recht ordentlich.

Obwohl das Wetter wirklich nicht der Reisser war, und sich die Natur immer noch im winterlichen Grau präsentiert, es ist einmalig schön hier. In diesem Naturschutzgebiet gibt es Rentiere, Elche aber auch Moschusochsen. Es sollen im die 250 bis 300 Tiere hier leben.

Es geht nur noch bergab, durch eine immer enger werdende Schlucht, und alle paar Meter tost ein Wasserfall nach unten. In diesem engen Tal wird es plötzlich so kalt, dass ich meine Winterhandschuhe anziehen musste.


Der Olavsweg führt hier über diese Brücke und endet dann in einem äußerst schmalen Pfad, der steilen Pfad nach oben.

Plötzlich tauchten wieder einmal schwarze Wolken auf, und innerhalb von 5 Minuten war ich von oben bis unten komplett durchnässt. 

Kurz vor Oppdal sah ich einen Landwirt beim Kartoffel legen, und das Ende Mai. Ich fuhr hin und fing ein sehr nettes Gespräch an. Jetzt kenne ich mich auch noch in der norwegischen Landwirtschaft aus.

Über Booking.com fand ich ein paar Kilomter nach Oppdal eine Hütte, die ich am Campingplatz wieder mieten konnte.

Insgesamt bin ich heute, obwohl erst um 10 Uhr gestartet 88 km gefahren mit 1035 Höhenmeter. Das ist übrigens das erste Mal, dass ich über 1000 Höhenmeter gekommen bin. Und ich fühle mich nach wie vor fit.

Morgen geht es weiter Richtung Trondheim, was ich am Freitag erreichen werde.