26.5.2017

Trondheim

Das Wetter hat sich in keiner Weise geändert, es ist eher schlechter geworden. Der Sprühregen wechselt sich mit Regen ab. Morgen soll es langsam besser werden, allerdings übermorgen Nachmittag wieder schlecht. Ja so scheint das hier im Westen Norwegens zu sein. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber bevor ich mich in Selbstmitleid stürze, hilft nur eines, das ist nachdenken, wie ich aus diesem besch..Wetter das beste machen kann.

Nach dem Frühstück habe ich hier um eine Nacht verlängert. Danach habe ich die Stadt erobert. Trondheim ist wirklich eine schöne Stadt, und hat mit dem anrüchigen Flair einer Hafenstadt nichts gemein. Trondheim hat eine große Uniklinik, darüberhinaus genießt die Stadt den Ruf des Technologiezentrums Norwegens zu sein. 30.000 Studenten treiben hier in dieser Stadt ihr Unwesen. Somit ist Tronheim eine jugendliche Stadt mit einer guten Stimmung, ähnlich wie Regensburg. Vorgestern Abend habe ich kein Bier bekommen, genauso wie gestern, denn an Feiertagen sind alle Geschäfte geschlossen. Weder am Bahnhof noch an Tankstellen ist Alkohol erhältlich.

Ich wollte mir heute Kartenmaterial für meine weitere Tour kaufen, aber da gibt es scheinbar gar nichts, außer Straßenkarten, die mir aber überhaupt nicht weiterhelfen. Es gibt aber unter vistitnorway Karten, die man Downloaden kann. Das werde ich heute machen.

Kari hat mir heute den Tip gegeben, morgen mit der Hurtigrute dem Wetter in Richtung Norden zu entfliehen. Das hätte 2 wesentliche Vorteile für mich, ich bin weg von diesem „Sauwetter“, und gleichzeitig auf dem Atlantikküstenweg. Das werde ich heute noch eruieren.

Als ich heute durch die Stadt marschierte, fiel mir eine Kirche auf, vor der reger „Parteiverkehr“ war. Man muss immer dahin, wo Menschen sind, das ist immer gut. Ich wurde vollkommen überrascht, dass die Kirche gleichzeitig Armen, Bedürftigen und Obdachlosen ein Dach über dem Kopf bietet – wahrscheinlich nur tagsüber- aber auch zu essen und zu trinken. Das erste Drittel der Kirche sieht eher aus wie ein Wirtshaus. Auf den hinteren Bänken lagen ein paar Obdachlose beim Schlafen. 

Währenddessen gab der Organist ein Konzert, und der Tontechniker klärte mich über die Kirche halbwegs auf. 

Im Folder über die Kirche ist geschrieben:

Eine offene Kirche

Seit dem Jahr 1207 Strecke die Trondheimer Marienkirche der Stadt ihre offenen Arme entgegen. Mit dem 800 Jubiläum wurde die Frauenkirche eine „offene Kirche“ – ein Ort, wo man Zuflucht finden, Gespräche führen, seine Gedanken sammeln, ein Licht anzünden und ein Gebet sprechen kann. Die Kirche steht für alle offen und besonders für Menschen, die ein hartes Leben führen. Während der Woche ist die Kirche tagsüber geöffnet, am Wochenende sogar rund um die Uhr. Jährlich empfängt die Frauenkirche etwa 170.000 Besucher aus aller Welt.

Die Frauenkirche – als offene Kirche – ist einzigartig, und weckt sowohl in Norwegen als auch im Ausland Interesse.

Das steht auf der ersten Seite des Folders.


Unweit der Frauenkirche steht der Trondheimer Nidarosdom, im Jahre 1152 gegründet. Der Dom ist das Nationalheiligtum der Norweger, und die nördlichste mittelalterliche Kathedrale der Welt.


Das folgende Bild soll einen kleinen Eindruck zum Wetter hier geben.