Stamsund – Kabelvåg
Der Aufenthalt in der Jugenherberge war genau richtig, es waren super nette Leute da und ich konnte endlich meine muffligen Klamotten waschen. Die beiden Vorträge waren interessant und haben meine Englischkenntnisse geschärft. Ich hatte einfach einen ruhigen Tag, den man auch als partiell langweilig bezeichnen könnte. Aber das ist auch wichtig. Jeden Tag aufs Fahrrad, jeden Tag sich von neuem motivieren und sich über die Berge quälen, jeden Tag Kälte und Regen ertragen fordert die eine oder andere Auszeit und vielleicht aus Reconvaleszenz.
Nachdem ich meine berühmten Schinkennudeln gekocht hatte, gingen wir zum Leuchtturm und genossen den Ausblick auf den Fjord und aufs Festland, bei einer nicht untergehenden Sonne.
Wenn man das nicht gesehen hat, dann kann man sich nicht vorstellen, dass es 24 Stunden lang Tag ist. Im Winter allerdings ist 24 Stunden lang Nacht, das würde ich definitiv nicht aushalten.
Als ich geraten dann vom Leuchtturm zurückkam tranken Robert, eine Brite, Sarah, eine Hübsche Amerikanerin und ich Tee, um dann um 24 Uhr auf den kleinen Berg zu gehen, von wo man tatsächlich die Sonne scheinen sieht.
Heute früh kaufte ich mir ein Frühstück, trank 2 Tassen löslichen Kaffee, und verabschiedete mich von den noch Verbliebenen. Wieder ging es weiter bei strahlendem Sonnenschein nach Norden, dem Nordkap immer näher kommend. Unterwegs traf ich Landsleute aus Frankfurt an der Oder, die mir erzählten, dass sie von dieser Reise schon 25 Jahre träumen, und jetzt realisiert haben. Das ist die Freiheit, die diese Menschen in der DDR nicht hatten.
Kurzzeitig kam ein kurzer und auch leichter Eisregen, der mich nicht im entferntesten tangiert hat. Um 17 Uhr erreichte ich dann die Jugendherberge hier in Kabelvåg.
Die nächsten Tage soll das Wetter einigermaßen gut bleiben, doch will ich es nicht verschreien. Ich bin nur noch 540 km Luftlinie vom Nordkap entfernt, das heißt wahrscheinlich 1000 km Straßen.
Angeblich ist das Wetter für diese Jahreszeit ungewöhnlich kalt und nass, was mich natürlich unglaublich beruhigt.
Die Kirche Vågan in Kabelvåg aus dem 12. Jahrhundert vor einer imposanten tiefverschneiten Bergkulisse
Lieber Alois, da gibt es im Moment nicht viel zu kommentieren, das erledigst Du ja perfekt! Ich wünsche Dir und Deinen Fahrrad weiterhin alles Gute und das Ihr Euch weiterhin gut verträgst! Rainer Maria
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