Ivalo River Camping – Peurasuvanto Holiday Village
Es ist 17:51 Uhr, und seit einer halben Stunde bin ich hier auf diesem Campingplatz angekommen. Das ist übrigens scheinbar die letzte Möglichkeit zu übernachten, bevor der nächste größere Ort kommt. Der Ort heißt Sodankylä und ist noch 51 Kilometer entfernt. Nachdem ich heute insgesamt 106 Kilometer geradelt bin, reicht es mir komplett für den heutigen Tag.
Die Hütte, die Hörst und ich gestern gemietet hatten, war unter aller Kanone, und die schlechteste Hütte seit ich unterwegs bin. Alle Campingplätze haben hier Gemeinschaftsküchen, sodass sich an und für sich das Leben hier abspielt. Da lernt man die Menschen kennen. Gestern saßen wir bis um 1 Uhr in der Küche, unterhielten uns über das Radfahren, die Route, und dazwischen kamen immer wieder irgendwelche Leute, mit denen wir dann ins Gespräch kamen.
Horst ist, wie ich getan schon geschrieben habe, ein leidenschaftlicher und auch ambitionierter Radfahrer. Ich kann mich mit ihm nicht im Ansatz messen und versuche das auch nicht, denn ich kenne meine Grenzen.
Als wir heute früh beim Frühstück saßen, war klar, dass wir nicht miteinander fahren werden, denn dazu sind wir zu weit entfernt voneinander – in sportlicher Hinsicht. Horst fährt immer mindestens 100 Kilometer, ich definitiv weniger, 80-85 Kilometer im Durchschnitt – ich kann es nicht genau sagen.
Nach ein paar Kilometer verabschiedeten wir uns, und er gab Gas.
Es war heute wieder kalt mit einer durchgehenden grauen Wolkendecke. Ich hatte gestern vergessen, die Schuhe an die Heizung zu stellen, sodass ich heute in feuchtes Schuhwerk steigen musste. Nach zwei Stunden musste ich in einem Kaffee ein lange Pause machen, den die Füße waren eiskalt. Das wiederholte ich heute mehrmals, unter anderem in der Goldvillage, die durch einen Goldrausch bekannt geworden ist.
Goldgräberstadt nach amerikanischem Stil
Ansonsten kann ich gar nicht soviel berichten, denn es geht einfach nur von einem Wald in den anderen, flankiert von Seen und Mooren. Ich möchte sagen, stinklangweilig die Fahrerei hier.
Irgendwo habe ich mir dann mein Ziel ausgesucht, und zwar dieses Holiday Village, wo ich Horst wieder traf. Wir teilen uns also die Hütte, die wirklich super ist, waren jetzt gemeinsam beim Essen und werden dann noch ein Bier miteinander trinken.
Ein guter Tag, eine lange Strecke und kein Regen, was will man mehr?