19.7.2017

Riga – Bauska

Es war vollkommen richtig, noch einen Tag in Riga zu bleiben, denn diese Stadt ist es wert. Riga scheint eine junge Stadt zu sein, nicht so gediegen wie Tallin, die halt Gepräge ist von der kleinen und überschaubaren Altstadt. Riga ist großzügig angelegt, die Parks sind weitläufig, und der Jugendstil ist allgegenwärtig. Eine tolle Stadt, mit lustigen jungen Menschen und für uns bezahlbar.

Als es gestern Nachmittag dann zu regnen begann, setzte ich mich in ein Pub und bestellte mir ein Bier. Ich würde sagen, dass man hier sicherlich 20 verschiedene Fassbiere bekommt, darüberhinaus gibt es noch diverse Flaschenbiere. Riga ist eine Bierstadt mit einer lebendigen Craft Bier Szene. Die beiden Deutschen, die hier in diesem Hostel wohnen, erzählten mir, dass man gewaltig aufpassen muss in Riga. Einem deutschen hat man in einer Disco K.O. Tropfen ins Bier gemischt, danach war er pleite! 

Das Pub ist einmalig, die Theke ist aus einem alten VW Bulli zusammengeschustert. Wer es nicht sieht, das ist mein Nordkap-Kappl.

Der Markt scheint eine Brutstätte von Taschendieben zu sein, es wird hinreichend gewarnt – genauso wie in Prag, Budapest, Rom und Barcelona. Taschendiebe sind nur dort wo es sich lohnt. Nachdem ich 3 Kilometer außerhalb wohnte, nahm ich mir um 23 Uhr ein Taxi. 

Heute früh, fuhr ich als erstes in die Stadt um zu frühstücken, dann ging ich in die Touristen Information, um nach einem akzeptablen Radweg in Richtung Kaunas zu fragen. Ich soll doch eine der beiden Hauptstraßen – ähnlich wie Bundesstraßen – nehmen, die seien sehr gut. Ich fragte auch noch nach einer Karte, mit den Campingplätzen. Da gibt es wirklich nichts gescheites, man muss sich einfach überraschen lassen. Das heißt, cool bleiben.

Wenn man sich die Geschichte des Baltikums durchliest, dann sieht man ganz deutlich, dass es diesen 3 Ländern meistens schlecht ging. Mal wurden sie von den Schweden erobert, dann von den Deutschen, die Russen kamen, dann die Polen und wieder die Deutschen, dann wieder die Russen. 1940 wurden sie wieder von den Russen besetzt. Die Künstler und die Intellektuellen wurden kurzerhand nach Ostsibirien in Arbeitslager deportiert, das waren die Menschen, die dem Staat gefährlich werden konnten. Die Zeit dieser Menschenvernichtung hier in Europa ist zwar vorbei, aber lange nicht vergessen.


Gedenkstätte in Riga


John Deere Händler in Lettland – Top Betrieb


Mohn in Raps – die ideale Kombination?


Lettischer Bauernhof 


Russisch orthodoxe Kirche

Das waren heute gerade einmal 78 Kilometer, als ich in diesem Hotel eincheckte, just als ein neuerlicher Regenschauer kam. Glück gehabt!

Nach Kaunas sind es noch ziemlich genau 200 Kilometer, nach Danzig habe ich noch ungefähr 650 Kilometer vor mir. Immer weiter geht es in den Süden, raus aus dem Winter in den verdienten Sommer.

Ein Gedanke zu “19.7.2017

  1. Konrad Mundt 20. Juli 2017 / 12:17

    Interessante Schilderungen aus dem hohen Norden. wir schwitzen hier bei 33 Grad in der Donausteppe.

    Gefällt 1 Person

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.