28.09.2017

Thiva – Athen


Der gestrige Tag endete mit einem ordentlichen Gewitter, das so stark war, dass in Thiva für 2 Stunden der Strom ausfiel. Im Hotel gab es nur schummriges Kerzenlicht, in meinem Zimmer hatte ich ja meine Stirnlampe. Internetverbindung bekam ich übers Handy, sodass ich diese üble Niederlage der Bayern auf Bayern 5 mitverfolgen konnte. Heute früh, als ich zahlen wollte, verabschiedete sich das Kreditkarten Lesegerät, sodass ich meine letzten Barschaften abgeben musste. Dann packte ich meinen Drahtesel, und machte mich auf nach Athen. Es sollten ja nur noch 71 Kilometer sein. Nach 12 Kilometern kam ich in einen relativ großen Ort, und wollte am Bankomaten Geld ziehen. Der war defekt, man erklärte mir, dass es ein Kommunikationsproblem gäbe, bedingt durch dieses starke Gewitter.

Dann begann es leicht zu regnen, und diese schwarzen Gewitterwolken kamen bedrohlich näher. Ich brauchte nicht lange nachzudenken, ich kehrte nun einfach um, fuhr zurück nach Thiva, wurde komplett abgeschifft, kaufte mir ein Bahnticket, und fuhr mit dem Zug nach Athen. 

1981 war das erste Mal dass ich in Griechenland war. Mit 2 Freunden bin ich mit dem Auto von Regensburg über den sagenhaften Autoput durch Jugoslawien nach Griechenland gefahren. Seitdem war ich dann noch einmal hier, ich meine es wird wohl 1985 gewesen sein. Ich habe den Eindruck, dass sich nichts geändert habe. Natürlich hat sich was geändert, keine Frage, Athen selbst ist aber ein Moloch geblieben. Als ich das 2. Mal mit dem Rucksack durch die Altstadt von Athen stiefelte, waren die Luft derartig versmogt und auch heiß, dass ich mich damals in eine kleine orthodoxe Kirche flüchtete, um mich hinsetzen zu können. Die Luft ist nicht besser geworden, da bin ich hundertprozentig sicher. 

Ich bin jetzt seit 13 Uhr in Athen unterwegs, zuerst natürlich mit dem Fahrrad und jetzt zu Fuß. Ich bin froh, wenn ich morgen die Stadt verlassen habe, denn das ist mir einfach Zuviel. Übrigens habe ich nur einen Radfahrer gesehen – in 4 Stunden……

Als erstes bin ich mit dem Fahrrad auf die Akropolis geradelt. Dort habe ich mich mit den Damen am Eingang unterhalten, ihnen natürlich von meinem Trip erzählt, sodass ich kostenlosen Eintritt bekam. Leider durfte ich nicht mit dem Fahrrad hoch zum Parthenon, dem Tempel der Göttin Pallas Athen, das hätte mir noch gefallen, von dort ein paar Aufnahmen mit nach Hause nehmen zu können. 

Und jetzt sitze ich im Hardrock Café von Athen und genieße den Tag, denn hier scheint die Sonne. 

Es ist mir gelungen, allerdings inklusive der Zuhilfenahme von Bahn und Bus, von Sevilla in Spanien, über Südengland, Irland, Schottland zum Nordkap zu radeln und ich mag es selber gar nicht glauben von dort über Finnland nach Athen gekommen zu sein.

Schlicht und ergreifend ist das ein Wahnsinn!

Jetzt werde ich mich langsam auf die Rückreise einstellen. Morgen soll das Wetter wieder mitspielen, dann geht’s weiter Richtung Korinth und Patras. 

Verkehrschaos in Athen

Geschafft…

Touristen beim Rasten

Am Eingang…


Alois vor dem Parthenon – das Jungfrauengemach

4 Gedanken zu “28.09.2017

  1. Ingo 28. September 2017 / 17:29

    Servus Alois am Ziel,

    es ist vollbracht! Ich gratuliere dir ganz herzlich. Toll, dass du das nun alles wirklich geschafft hast! In 6 Monaten und 11 Tagen (wenn ich mich nicht verrechnet habe). 🙂 🙂

    Grüße aus der Heimat
    Ingo

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    • Biker und Speaker 28. September 2017 / 17:31

      Das könnte ungefähr passen, aber noch bin ich ja nicht zuhause!
      Am Montag werde ich mit der Fähre nach Venedig/Mestre schippern. Dann geht’s langsam über die Alpen nach Hause. Das brauch ich jetzt noch…
      Viele Grüße
      Alois

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  2. Uli 28. September 2017 / 17:43

    Hallo Alois,
    herzlichen Glückwunsch zu dieser sagenhaften, hochinteressanten Tour. Hat viel Spaß gemacht, Dein Abenteuer über den Blog zu verfolgen. Danke für alle die tollen Erlebnisse,Eindrücke und Bilder!
    Eine Tour de Francs ist ja im Vergleich zu Deiner Marathon-Fahrrad-Tour ein Kinderspiel.
    Wenn Du einer Deiner Vorträge nach Deiner Rückkehr in Deutschland hältst, informiere mich bitte.
    Es hat sich herausgestellt, dass meine Mutter einen Deiner Vorträge besucht hat und mir dann später von dem verrückten Radler erzählt hat.

    Ich wünsche Dir noch viele schöne und interessante Erlebnisse auf Deiner Rückfahrt!

    Grüße aus Triesdorf

    Uli

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  3. Peter Wild 28. September 2017 / 22:49

    Kalispera Alois! I war etz gern in Athen. Geh trink an Retsina für mi.

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