29.09.2017

Athen – Korinth


So, es ist wieder einmal vollbracht, das Tagwerk des Fahrradaktivisten Alois Weger, und die Reise neigt sich langsam dem Ende zu. Athen liegt nun mehr als 80 Kilometer hinter mir, und ich bin froh, dass ich diesen Moloch von Stadt unbeschadet verlassen konnte. Der Großraum Athen mit seinen Vororten beherbergt insgesamt 3,7 Mio Menschen. Schon und den 70er Jahren wurden Maßnahmen zur Verringerung der Schadstoffbelastung der Luft beschlossen, was aber relativ wenig gebracht hat. Ich habe gestern nur einen einzigen Fahrradfahrer in Athen gesehen. Die Luft ist derartig schlecht, dass ich gestern wahrscheinlich mehr Schadstoffe eingeatmet habe, als in meiner gesamten bisherigen Reise. Das ist schade, denn die Stadt hat ja kulturell sehr sehr viel zu bieten. 

Nach dem Frühstück packte ich heute um 9 Uhr mein Radl, und rockte die Stadt, vom Zentrum nach Piräus und weiter auf die Insel von Salamis. Und ich möchte mal sagen, das war der richtige Weg. Es gibt keine Fahrradwege hier in Griechenland, zumindest habe ich keinen einzigen gesehen. Man muss verdammt aufpassen, nicht vom Fahrrad geholt zu werden. Teilweise hupen die Griechen um den Überholvorgang anzukündigen, allerdings erschrickt man da schon das eine oder andere Mal. Nicht nur die Autos oder die LKW’s sind eine Gefahr, sondern natürlich die Schlaglöcher, die Bordsteine oder auch defekte Kanaldeckel sind für den Fahrradfahrer eine latente Gefahr. Ganz zu schweigen von diesen streuenden Hunden. 

Ich glaube, dass man als Radfahrer aus der Sicht der Griechen gleichzusetzen ist mit Astronauten…oder so…

Die erste Fähre kostete mich heute einen Euro, die zweite Fähre dann 70 Cent. Jedenfalls musste ich dann, wie schon die letzten Tage entlang der Autobahn, auf der „alten“ Nationalstraße radeln bis ich dann über den „Isthmus von Korinth“ fahren, einem Kanal, der den Peleponnes mit dem griechischen Festland verbindet. Ich war zwar schon mal hier, doch vom Fahrrad aus, hat man eine andere Sichtweise. 75 Meter über dem Kanal ist die Brücke. Dieser Kanal ist ein wahrhaftes Meisterwerk der Ingenieurskunst.

Vor vielen Jahren haben mir die Griechen erklärt, dass sie ein ganz besonderes Verhältnis zu uns Bayern hätten, weil wir unseren Prinz Otto von Bayern, den Sohn von König Ludwig I. nach Griechenland schickten, um sich dort zu verehelichen. Er brachte den Griechen nicht nur frisches Blut, sondern auch die weiß-blauen Farben und das Reinheitsgebot. Er war der erste König von Griechenland. Der 2. König von Griechenland, übrigens kein Bayer war Otto von Rehhagel, nachdem er mit der griechischen Nationalmannschaft Europameister wurde.

Ich werde wohl übermorgen in Patras ankommen, allerdings geht die Fähre erst am Montag nachts kurz vor 12 Uhr. 

Hafenkräne von Piräus


Sturm an der Fähre – man betrachte die Fahne!

Der Isthmus von Korinth!



Einer von zwei großen und aggressiven Hunden in der Wartestellung!


Fischerboot im Hafen von Korinth