21. Mai 2019

Ich wollte gestern natürlich Albanien nicht schlecht machen. Es geht hier ja um meine persönlichen Empfindungen, die dieses Land und seine Menschen betreffen.

Mich bedrückt einfach diese Armut der Menschen, wie sie mich anschauen, mich fragen, ob ich aus Germania sei, wie sie leben, mich regt dieser Müll auf, auch der furchtbare Gestank nach diesen alten und stinkenden Fahrzeugen. Tirana scheint es ja noch nicht solange zu geben, sodass natürlich keine Altstadt vorhanden ist. 

Gestern habe ich noch überlegt, heute habe ich es getan, ich bin mit dem Taxi ungefähr 37 Kilometer Richtung Durres gefahren, das waren 37 Kilometer Autobahn mit furchtbarem Verkehr, und an und für sich alles Industriegebiet. 

Dann ging es mit dem Rad weiter, zunächst an der Küste entlang, dann ins Landesinnere, allerdings ka ich dann spätnachmittags wieder an die Küste. Meistens war ich auf der Autobahn unterwegs, auf der ich einfach am meistens Platz hatte. 

Zweimal kam ich an Polizeikontrollen vorbei, aber für mich und mein Fahrrad interessierte sich kein Mensch. 

Je weiter ich in den Süden kam, und je weiter ich von Tirana weg war, umso schöner wurde die Landschaft, doch scheint es außer Natur keine Sehenswürdigkeiten zu geben. Das würde ja zum ehemaligen sozialistischen System passen.

2 Fahrradfahrer kamen mir entgegen, ein Deutscher, der mir ein freundliches Hallo zurief, und ein Holländer, der sofort umdrehte, um mit mir zu reden. Er war sichtlich froh endlich mal wieder mit jemandem reden zu können.

Als ich heute ins Taxi einstieg, bekam ich ein SMS des hiesigen Mobilfunkbetreibers, dass er, um mich vo der Kostenfalle zu schützen, das Roaming für mich beendet. Gestern bekam ich ein SMS von O2, dass mich das Roaming im Monat 59,50 € maximal kosten könne.

Jetzt fahre ich ohne Internetverbindung und ohne Landkarte, da muss man schon ein ordentliches Orientierungsvermögen haben.  

Dieses Land ist so komplett anders, dass ich mich sehr schwer tue, es zu verstehen. Von den meisten werde ich gegrüßt, Daumen nach oben, mit einem Schrei, Germania!

Von 2 Hunden wurde ich attackiert, glücklicherweise wurden sie von einem Schäfer zurückgepfiffen. 

Der Taxifahrer erzählte mir in einem Mischmasch von Englisch und Italienisch, dass er während des Lotterieaufstandes in die Türkei floh. Das ganze Bankensystem ging an ihren Pyramidenspekulationen zu Grunde, sodass hier 1997 der Krieg ausbrach. Deutsche Hubschrauber holten dann die noch verbliebenen Ausländer mit einer spektakulären Aktion ausser Landes.

113 Kilometer mit dem Fahrrad, und das gegen den Wind, hat mich heute viel Kraft gekostet, jetzt habe ich noch 190 Kilometer nach Igoumenitsa in Griechenland und gute 2300 Höhenmeter. Sind das 2 oder 3 Tage, ich werde es auf mich einfach zukommen lassen. 

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Autobahnfahren ähnlich Achterbahnfahren

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Die Landschaft wird langsam schöner!

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Der gestrige Tag mit 64 Kilometern

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Der heutige Track mit 150 Kilometern, davon 37 mit dem Taxi, und 480 Höhenmeter

2 Gedanken zu “21. Mai 2019

  1. Stephan 21. Mai 2019 / 22:49

    Hallo Alois! Toll, dass Du wieder auf Tour bist. Verfolge dich natürlich täglich. Schöne Bilder. Schaust schon wieder viel fitter auf den Photos aus! Liebe Grüsse aus Oslo!

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  2. Therese Truan 22. Mai 2019 / 11:17

    Hallo Alois, es immer schön was von dir zu hören, auch Yves und sein Kumpel erleben auch sehr viel, zb. keine Fähre über die Moldau, 20km Umweg, ach was sols Hauptsache, keinen Unfall, auch keine andere Attacken. Weiter hin gute Fahrt. Liebe grüsse aus der Schweiz

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