Der gestrige Tag hat nichts Erwähnenswertes gebracht, ausser dass ich mittags mit der Fähre von Igoumenitsa in Griechenland nach Brindisi in Italien gefahren bin. In diesen 7 Stunden kam ich glücklicherweise mit 3 Pärchen aus Rosenheim ins Gespräch. Sie sind mit ihren Harley’s ungefähr die gleiche Route gefahren wie ich. An Bord dieser großen Fähre waren nicht mehr als vielleicht 80 Leute. Gähnende Leere auf allen Decks.
Allerdings konnte ich die Passstraße in Albanien aus der Ferne entdecken, die hat mir bei der Abfahrt ja große Freude bereitet.
Der Hotelchef hat mir dann in Brindisi ein Lokal empfohlen, wo ich die Rosenheimer wieder traf. Das hat mir doch den Abend gerettet, denn das Pokalfinale konnte ich nicht empfangen.
Heute früh, als ich dann Richtung Tarent startete, begann es leicht zu regnen, Mittags wurde es dann besser. Die Strasse Richtung Tarent war, wie in Albanien flankiert von wilden Müllablagerungen, und die Stadt Tarent würde ich schlichtweg als „Loch“ bezeichnen. Das kann man übrigens wunderbar in Wikipedia nachlesen. In Tarent habe ich drei ältere Damen aus Salzburg, übrigens noch älter als ich. getroffen. Sie empfahlen mir die Stadt so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Cool, nicht wahr?
Es geht weiter. Das ist das einzige, was weiter geht.
(1874 – 1936), österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker
und Dramatiker
Dadurch dass ich im Moment keine Mobile Daten empfangen kann, und mir die Offline Karte nur bis Tarent runter geladen habe, musste ich nach Himmelsrichtung weiter fahren. Ich dachte mir, an der Küste werde ich wohl irgendwo eine Übernachtungsmöglichkeit finden, Jetzt fing es wieder zu regnen an, darüberhinaus wurde ich tatsächlich von einem Schäferhund attackiert. Jetzt half nur noch mein Pfefferspray, was bei dem Hund zur Kapitulation führte. Patschnass erreichte ich nun ein Hotel, naja, eine Gaststätte mitten am Meer, in der 200 Italiener irgendein privates Fest feierten.
Jetzt habe ich es geschafft, nach 98 Kilometer, und einem unglaublichen Lärmpegel in diesem Lokal, dass endlich Ruhe einkehrt, und ich etwas zu Essen bekomme.
4 mal bin ich heute auf die Superstrada (deutsch: Kraftfahrstrasse) ausgewichen, was in Italien scheinbar verboten ist, mir aber letztendlich egal war, um einfach weiter zu kommen.
Das war jedenfalls einer der Tage, die man als Fernreisender mit dem Rad nicht braucht.
Die verlassenen Häuser in der Altstadt von Tarent!
Morgen wird das Wetter wohl auch nicht besser sein, ich lasse mich da mal überraschen.